[ultimate_heading main_heading=“Vorsicht! »Greenwashing«“ heading_tag=“h1″ alignment=“left“][/ultimate_heading]
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Nicht überall, wo »Grün« draufsteht, ist auch »Grün« drin.

Allzu oft nutzen Unternehmen die Grüne Welle lediglich als Marketing- instrument. Für mehr Umsatz färben sich viele Firmen »Grün« und umweltbewusst. Sind es aber nicht.

Die Unternehmen präsentieren sich und ihre Produkte als sehr vorbildlich, umwelt-freundlich und engagiert. Allerdings betreiben die Hersteller den gepriesenen Umwelt- und Klimaschutz nicht so konsequent, wie es in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Sie waschen sich grün. Sie betreiben »Greenwashing«.

Meist kosten diese vermeindlich umweltfreundlichen Produkte insbesondere durch die aufwändige Bewerbung mehr, obwohl sie kaum oder keinen biologischen Mehrwert aufweisen.

»Greenwashing«-Liste

Im Folgenden sind ausgewählte Beispiele dargestellt, die verschiedene Formen des »Greenwashing« beschreiben.

Neben großen Konzernen, die sich einen grünen Mantel umlegen, sind es oft alltägliche Begriffe und feine Unterschiede in der Produktbeschreibung. Dennoch stellen sie wichtige Hinweise auf die Produktqualität dar.

Lassen Sie sich von der auffälligen Werbung nicht täuschen.

Überprüfen Sie die angepriesenen Produkte kritisch.

Unterscheiden Sie Plagiate von echtem BIO.

Geben Sie Ihr Geld nicht umsonst aus.

Achten Sie bewusst auf Beispiele wie diese:

Glückliche Kühe auf grünen Wiesen? Ansprechende Werbung

Bilder wie diese finden Sie sehr häufig auf Verpackungen von Milch, Käse und Co. Oder Sie lesen Begriffe wie »umweltschonend« und »natür-lich«. Aber was steckt dahinter?

Diese Begriffe besitzen keinerlei Aussagekraft. Sie entbehren jeglicher gesetzlicher Grundlage. Daher kann jeder sie zu Werbezwecken nutzen. Diese Produkte stammen aus herkömmlicher konventioneller Landwirtschaft – nicht wie eventuell angedeutet aus biologischer Landwirtschaft.

Nur wenn Sie auf der Verpackung einen der gesetzlich geschützten Begriffe wie »Bio« oder »aus kontrolliert biologischem Anbau« lesen, handelt es sich tatsächlich um ökologisch erwirtschaftete Milch. Hier finden Sie alle
gesetzlich geschützten Begriffe.

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Unterstützen Sie eine artgerechte Haltung der Tiere und schützen die Umwelt, indem Sie »echte« Bio-Produkte kaufen.

Lassen Sie sich von der Werbung nicht täuschen!

»Natürliches« Aroma

Ein leckerer Erdbeerjoghurt mit Erdbeergeschmack? Ein Blick in die Zutatenliste zeigt, dass der Joghurt »natürliches Aroma« enthält.

Was ist an den sogenannten »natürlichen Aromen« natürlich?

Natürliches Erdbeeraroma wird mittels mikrobieller Verfahren aus Sägemehl hergestellt. Natürliches Erdbeeraroma aus Sägemehl − nicht aus knackigen, frischen Erdbeeren?

Ja. Denn Sägemehl entstammt dem natürlichen Ausgangsstoff Holz. Deshalb ist die Bezeichnung »natürliches Aroma« offiziell erlaubt.

Sägemehl hat allerdings mit unserer Vorstellung von »natürlichem Erdbeer-aroma« nichts zu tun. Wenn Sie echte natürliche Produkte wünschen, wählen Sie möglichst wenig verarbeitete Produkte wie Naturjoghurt und mixen Sie sich mit frischen Erdbeeren Ihr eigenes Erdbeerjoghurt. Und achten Sie auf ein Siegel der Öko-Anbauverbände.

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Öko-Anbauverbände wie Demeter begrenzen oder verbieten den Einsatz »natürlicher« Aromen. EU-Bio-Produkte hingegen dürfen uneingeschränkt natürliche Aromen enthalten. Detaillierte Informationen zu den Kriterien dieser Bio-Siegel finden Sie in der Rubrik Lebensmittel.

Bevorzugen Sie wenig verarbeitete Lebensmittel!
Ohne zugesetzte Aromen.

Vielfältigste private Siegel über angeblich besondere Produktqualität

Dieses Siegel mit dem Siegeltext »Getreide aus kontrolliertem Vertragsanbau« ist ein Fake-Siegel. Reines Greenwashing. Der Kunde, der das Siegel auf einem Lebensmittel entdeckt, vermutet eine besondere Produktqualität.

Hier wird suggeriert, dass besonders qualitatives Getreide verarbeitet wurde − eventuell sogar aus vermeintlichem »kontrolliert biologischem Landbau«. Das ist allerdings nicht der Fall.

greenwash siegel kontrollierter anbau

Kontrolliert wird jeder Vertragsanbau.

Es handelt sich um keine besondere Qualität, sondern um konventionelle Landwirtschaft. Für eine tatsächliche Bio-Qualität achten Sie auf den genauen Wortlaut. Für Bio-Lebensmittel gelten gesetzlich geschützte Begriffe.

Begegnen Sie der heutigen Vielzahl an Siegeln mit gesundem Misstrauen. Informieren Sie sich über die jeweiligen Siegel. Nutzen Sie Siegelratgeber. Es gibt relativ wenige wirklich wichtige und strenge Bio-Siegel.

Kaufen Sie bewusst ein!
Mit vertrauenswürdigen Siegeln.

Grüner Strom – nachweislich durch RECS-Zertifikate

Mit der Einführung des RECS-Systems (engl. Renewable Energy Certificate System) wurde ein Zertifikatsystem für erneuerbare Energien geschaffen. Seitdem wird mit Zertifikaten − den RECS-Zertifikaten − für sogenannten »Grünen Strom« aus erneuerbaren Enerien gehandelt.

Durch RECS-Zertifikate unterstütze ich als Verbraucher also die Herstellung »echten« Ökostroms?
Nein. Das ist nicht der Fall.

RECS-Zertifikate ermöglichen die »Umettiketierung« von Atom- und Kohlestrom in Grünen Strom. Achten Sie daher bei der Auswahl eines Ökostrom-Anbieters genau auf die Bedingungen der Ökostrom-Herstellung. Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik Technik und Strom.

Schützen Sie die Umwelt mit echtem Ökostrom!
Von zertifizierten Anbietern.