Energieverbrauchskennwert

Während der Jahresprimärenergiebedarf ein rein theoretischer Wert ist, der anhand von Haustechnik und Zustand der Gebäudehülle berechnet wird, bildet der Energieverbrauchskennwert das tatsächliche Nutzerverhalten ab. Er ist der Quotient aus der verbrauchten Menge Brennstoff in Kilowattstunden und der beheizten Wohnfläche pro Quadratmeter. Liegt der Wert unter 150 kWh/m2, hat das Haus oder die Wohnung ein „gutes“ energetisches Niveau. Liegt er darüber, sind Sparmaßnahmen angebracht. Der Kennwert gilt immer für das Gebäude als Ganzes. Bei kleinen Gebäuden kann das Nutzerverhalten Einfluss auf das Ergebnis nehmen, bei größeren Gebäuden dagegen mitteln sich unterschiedliche Gebrauchsgewohnheiten der Bewohner heraus. Die Ermittlung des Energieverbrauchskennwertes ist im Gegensatz zur Berechnung des Energiebedarfs durch wenige Kenngrößen möglich und erlaubt eine schnelle energetische Bewertung des Gebäudes. Das Auffinden von Schwachstellen dagegen bedarf einer ausführlichen Analyse der Gebäudeteile und Anlagentechnik. Da der Kennwert unterschiedlich ermittelt wird, wird die Vergleichbarkeit erschwert. So kann sich der Energieverbrauch aus unterschiedlichen Kenngrößen zusammensetzen (Heizung, Warmwasser, Kühlung und Strom).